Podcastfolge #20: Yoga in Indien – eine alte Tradition

Die Entwicklung einer jahrhundertealten Tradition zur Praxis im Westen: Über Yoga in Indien mit Anjuly Rudolph. Höre gerne in die Folge rein.

Anjuly Rudolph ist Yogalehrerin, Yogacoachin, Hypnosechoachin und Lebensberaterin.

Mit einem Vater als Grenzpolizisten und einer Mutter als Yogalehrerin wuchs Anjuly mit einer Yin/Yang Energie auf, die sie bis heute begleitet. Obwohl Yoga ein großes Thema in ihrer Familie war, weigerte sich Anjuly 40 Jahre lang dagegen es selbst zu praktizieren.

Das Schicksal brachte sie in schwierige Lebensumstände. Nach einer heiklen Ehe befand sie sich allein mit ihren 4 kleinen Kindern in Afrika, wo sie Gewalt und Brutalität mit ansehen musste.

Zeitgleich musste sie sich mit ihrer eigenen Situation auseinander setzen und mit Groll, Wut, Enttäuschung und Hilflosigkeit klarkommen.

Als ein Kampf mit Atemnot begann, beschloss Anjuly dann doch, Yoga zu praktizieren. Tägliche Telefonate mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern, die alle Yoga unterrichteten, leiteten sie dazu es in ihren Alltag zu integrieren.

Zudem bemerkte Anjuly, dass sie trotz ihrer eigenen Probleme immer bereit und fähig war, anderen Menschen in Not beizustehen und tröstende Worte zu finden. Darin sah sie ihre Berufung.

Yoga in Indien: Eine alte Tradition, die vom Westen seither übernommen wurde

Seit 9 Jahren ist Anjuly in Deutschland mit ihren Kindern. Ohne Arbeit, ohne Unterkunft, ohne ein Netzwerk, begann sie sich ihr Leben hier aufzubauen und besuchte sämtliche Yogaausbildungen und erlangte ihre Zertifikate, die sie heute ganz offiziell zu einer Expertin in ihrem Gebiet machen.

Durch ihr stetiges Reisen und die Erfahrung aus der Familie, kann sie sich heute in jegliche Menschen und ihre Lebenssituationen hineinversetzen und auf die Bedürfnisse ganz individuell eingehen.

In der Corona Krise versucht sie ihren Auszubildenden folgende Tipps für das Online Yoga mitzugeben: 

  • Grenzen setzen zwischen privat und Arbeit, da man im Homeoffice diese leicht vernachlässigt
  • Durch das viele Sitzen am Computer soll der Fokus mehr auf die Wirbelsäule und die Augen gelegt werden, da diese am meisten (negativ) beansprucht werden
  • Einen meditativen Ansatz für das Unterrichten wählen, da man jetzt besser denn je die Chemie des Körpers verstehen muss. Denn man kann online schwerer Dinge zeigen, deshalb muss man mit geschlossenen Augen die Dinge gut nachvollziehen können, als Schüler.
  • Klare Anweisungen geben und keine waghalsigen Positionen unterrichten, die beim Schüler alleine zuhause ohne Hilfe Verletzungen verursachen könnten
  • Generell Umdenken lernen, denn es ist eine Chance sich nicht nur “körperlich zu dehnen, sondern auch geistig und emotional”, denn die Verantwortung wächst mit dem Online Unterricht

Ich habe Anjuly gefragt, wie sehr sich das Yoga in Indien von der Praxis in Deutschland unterscheidet:

Schließlich haben wir uns etwas aus einer anderen Kultur angeeignet, ohne eigentlich zu wissen, welche Rolle diese im Ursprungsland spielt.

Und die Antwort ist kaum überraschend. Es ist ziemlich anders. Während in Deutschland Yoga eher als körperliche Fitness wahrgenommen wird und man viele Asanas auf der Matte praktiziert, spielt Yoga in Indien vorwiegend eine Rolle auf der emotionalen und geistigen Ebene.

Die Ernährung gehört dazu, die vegetarisch ist,  Dankbarkeitsübungen und Bewusstseinsschulungen: Was bedeutet es für mich, wenn ich negative Dinge tue, die sich schlecht auf meine Mitmenschen auswirken?

In Deutschland bemerkt Anjuly auch oft, dass es keine Geduld gibt für die “Ruhepausen” und Entspannung. Yoga ist ein System und dieses sollte man immer anwenden, ob beim Joggen, Schwimmen, Schlafen, Tennis etc.

Dazu gehört das bewusste Ausruhen und Aufwärmen, damit sich die Muskeln und der Geist erholen können. So wird das Shavasana beim Yoga für viele als unnötig angesehen und man beendet die Praxis zu frühzeitig.

Findet Anjuly es komisch, dass wir uns eine Tradition angeeignet haben und sie so anders praktizieren als in der Kultur, aus der sie herkommt?

Nicht wirklich, denn es ist schön, wenn Menschen andere Traditionen schätzen und ein Interesse zeigen. Jedoch fände sie es sinnvoll, wenn man es nicht einfach so ausübt, ohne die Hintergründe der Tradition zu verstehen. Also sich ein Wissen aneignen, was man da eigentlich unterrichtet wäre besser, um auch daraufhin dieses anzuwenden, den Schülern zu helfen und beizustehen.

Und was sind Anjulys Tipps für Yogalehrerinnen, die gerade eben erst am Anfang ihrer Selbstständigkeit stehen?

  • Viel Wert auf die eigene Praxis legen und auf das, was man selbst erfahren hat.
  • Viele Lehrer besuchen, viel dazu lernen. Sich immer weiterbilden
  • Den Unterricht für die Schüler gestalten, nicht für sich. Also auch das Ego ablegen. Oft sieht Anjuly, dass Yogalehrer demonstrativ zeigen, wie gut sie bestimmte Haltungen einnehmen können, doch das ist nicht der Sinn des Unterrichts.
  • Ehrlichkeit: Wenn man etwas nicht weiß/kann, das auch ehrlich zugeben und sich dann informieren um jemanden bei einer Sache weiterzuhelfen. Authentisch sein

In Zukunft möchte Anjuly auch online Coachings für Yogalehrerinnen anbieten, die diese selbst zu Coaches machen, und auch Yoga Ausbildungen in Kombination mit Hypnose. Denn das ist eher ein seltenes Angebot und darin hat Anjuly definitiv auch eine tolle Nische für sich gefunden.

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